Donnerstag, 8. Januar 2015

Putins Rußland: Reaktionen auf Charlie Hebdo

Während man von Staatsoberhäuptern aus allen möglichen Ländern Worte der Verurteilung der Morde von Paris sowie des Beileids für ihre Opfer - Journalisten - hören konnte, schweigt Rußlands Präsident Wladimir Putin. Für Pressefreiheit hatte er noch nie etwas übrig. Noch weiter ging der von ihm eingesetzte Chef der Teilrepublik Tschetschenien (entspricht in etwa einem deutschen Ministerpräsidenten) Ramsan Kadyrow. Er reagierte auf den Aufruf des russischen Oppositionellen Michail Chodorkowski, die französischen Karikaturen nachzudrucken, wie folgt:
Chodorkowski fordert von allen Journalisten die Wiederholung der Erfahrung des Pariser Verlags und den Druck der Karikaturen. Diese Aufrufe wurden von der Mehrheit derer, die sie lasen, verurteilt. Mit seinen hirnlosen Handlungen hat Chodorkowski das Kreuz über sich gemacht. Er hat sich zum Feind aller Moslems der Welt erklärt. Und damit auch zu meinem persönlichen Feind. Ich bin überzeugt, daß sich in seiner geliebten Schweiz tausende gesetzestreue Bürger finden werden, die den flüchtigen Straftäter zur Verantwortung ziehen werden. Und dieses Begehren wird ganz offensichtlich hart und fühlbar sein.

Russisch-orthodoxe Aktivisten fanden derweil ihre Art der Reaktion vor der französischen Botschaft in Moskau. Sie präsentierten dort Schilder mit Aufschriften à la "Die Verantwortung für die Tragödie liegt bei der Regierung Frankreichs. Sie hat die Gefühle der Gläubigen nicht geschützt." Oder, auf englisch: "Scoffers from France terribly mocked at Jesus Christ and received fair punishment!"

Kopie des Originaleintrags Kadyrows auf Instagram - Echo Moskwy 08.01.2014
Photobericht über die russisch-orthodoxen Aktion vor der französischen Botschaft - Echo Moskwy 08.01.2014