Der russische Ökonom Andrej Illarionow (Андрей Илларионов) wertete die offiziellen Angaben des russischen Finanzministeriums hinsichtlich der Staatsausgaben im Bereich Militär aus. Demzufolge lagen die Militärausgaben seit Putins Machtübernahme 2000 bis 2013 immer zwischen 2,6 und 3,2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), mit steigender Tendenz. In den Monaten Februar bis April 2014, in die die Okkupation von Krim und Donbass fielen, stieg dieser Wert auf mehr das das Doppelte: 6,7%. Von Mai bis Dezember 2014 lag er im Durchschnitt bei 4,1%. Im Januar und Februar 2015 aber explodierte er und erreichte bis dahin ungekannte 12,7% des BIP. Das entspricht 43,3% aller Ausgaben des russischen Staatshaushalts und einem absoluten Wert von 10,3 Mrd. US-$ pro Monat.
Vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich die Frage, wofür Putin die Militärausgaben seit Jahresbeginn so drastisch erhöht hat: Für die Ausweitung des hybriden Krieges gegen die Ukraine in einen regulären, der an allen Grenzen der Ukraine begonnen wird, vom Norden über den Donbass im Osten und die Krim im Süden bis zur Westgrenze mit dem putinschen Satelliten Transnistrien, und auf die völlige Vernichtung des Nachbarstaats zielt? Für die massive Großoffensive, die allgemein für die Tage nach der Moskauer Propagandaveranstaltung am 9. Mai erwartet wird?
Bericht Andrej Illarionows vom 03.04.2015
(siehe auch Nachricht auf censor.net.ua vom gleichen Tag)