Freitag, 10. April 2015

Putins Rußland: 1 Milliarde verschenkt

In diesen Tagen exerziert Rußland vor, wie ganz offen, vor Aller Augen, die Summe von einer Milliarde Rubel (nach heutigem Kurs gut 18 Millionen €) für Propagandazwecke verschenkt wird. Die regimetreuen Regisseure Nikita Michalkow (Никита Михалков) und Andrej Kontschalowski (Андрей Кончаловский), beide äußerst begütert, beantragen bei der russischen Regierung die Summe von knapp einer Milliarde Rubel, um eine "russische" Fastfood-Kette aufzubauen, die eine Konkurrenz zu den US-Konzernen MacDonalds und Burger King darstellen soll. In jedem gewöhnlichen Land würde man die Antragsteller an die nächste psychologische Beratungsstelle verweisen. In Rußland hingegen weist Diktator Putin die Regierung an, Maßnahmen zur Unterstützung der Antragsteller zu besprechen. Im Ergebnis wird voraussichtlich die staatliche Sperbank den Antragstellern einen Kredit bereitstellen. Zudem wird die Oblastj Moskau das Projekt durch das Schenken von Immobilien sowie die Erteilung von Steuererleichterungen unterstützen.

Dem ist hinzuzufügen, daß es bereits zwei - ohne Staatsunterstützung arbeitende - russische Fastfood-Ketten gibt: Ёлки-Палки (Jolki-Palki) und Теремок (Teremok). Es besteht also nicht einmal aus "patriotischer Perspektive ein Grund, eine weitere Kette aus dem Boden zu stampfen (ganz abgesehen von der ökonomischen Widersinnigkeit der Idee). Tatsächlich handelt es sich bei dem Vorgang einzig darum, zwei Propaganda-Regisseure, die die vom Kreml initiierte Welle des Antiamerikanismus nutzen, äußerst großzügig am korrupten Selbstbedienungsladen "Putin-Regime" zu beteiligen, indem ihnen öffentliche Gelder zur Verfügung gestellt werden.

Nachricht auf Echo Moskwy 10.04.2015