Samstag, 19. Juli 2014

Rußlands Krieg gegen die Ukraine: "Superethnos Rußland"

Zu den prominentesten Bluthunden Putins in der Ostukraine gehört Alexander Jurjewitsch Borodáj (* 1972). Borodaj wurde in der Familie eines Philosophen geboren. Bevor er sich am Überfall Rußlands auf die Ukraine ab Februar 2014 beteiligte, hatte er schon einen Namen als russisch-nationalistischer Publizist gemacht, zumal er bereits 1991 auf der Seite russischer Nationalisten gegen Moldawien gekämpft hatte. Im März 2014 wurde Borodaj Berater des Putschistenführers auf der Krim, Sergej Axjónow. Von dort wechselte er in die Ostukraine und wurde am 16. Mai 2014 zum "Ministerpräsidenten" der "Donetzker Volksrepublik" ernannt. Am Folgetag führte er auf einer Pressekonferenz aus: Я не буду скрывать, что работал в Крыму… Это, в общем, одна когорта людей. Это непрерывный проект, если выражаться языком бизнеса. (Ich werde nicht verschweigen, daß ich auf der Krim gearbeitet habe... Das ist, im großen und ganzen, ein- und dieselbe Gruppe von Leuten. Das ist ein kontinuierliches Projekt, um es mit einem Begriff aus der Wirtschaft auszudrücken; siehe 17.05.2014.)

Im Juli 2014 äußerte sich Borodaj sehr ausführlich über seine Ansichten und Ziele gegenüber dem Wall Street Journal: Границы 'Русского мира' значительно шире границ Российской Федерации. Я выполняю историческую миссию во имя русской нации, суперэтноса, скрепленного православным христианством. Так же как на Кавказе, я борюсь на Украине против сепаратистов, на этот раз не чеченских, а украинских. Потому что есть Россия, великая Россия, Российская империя. И теперь украинские сепаратисты, которые находятся в Киеве, борются против Российской империи. (Die Grenzen der 'Russischen Welt' sind bedeutend weiter als die Grenzen der Russischen Föderation. Ich erfülle eine historische Mission im Namen der russischen Nation, eines Superethnos, besiegelt durch das rechtgläubige Christentum. So wie im Kaukasus kämpfe ich in der Ukraine gegen den Separatismus, diesmal nicht gegen den tschetschenischen, sondern den ukrainischen. Denn es gibt Rußland, das Große Rußland, das Russische Reich. Und jetzt kämpfen die ukrainischen Separatisten, die sich in Kiew befinden, gegen das Russische Reich.)

Wall Street Journal 13.07.2014 und svoboda.org 19.07.2014