Am 27. Februar 2014 stürmten russische Spezialeinheiten des Parlament der Autonomen Republik Krim - der Beginn der putinschen Okkupation der Halbinsel. Zum ersten Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses ernannte Putin den 27. Februar zum "Tag der Kräfte für Spezialoperationen" (День Сил специальных операций) - kurz: zum Tag der russischen Okkupanten und Staatsterroristen. - In der folgenden Nacht gab, wohl aus diesem Anlaß, in Moskau ein großes Feuerwerk. Während des Feuerwerks wurde, unmittelbar vor dem Kreml, Boris Nemtzow (Борис Немцов) erschossen, einer der konsequentesten Kämpfer für Demokratie, Freiheit und Transparenz in Rußland. Die allgegenwärtigen Überwachungskameras haben laut offiziellen Angaben nichts erfaßt. Putinsche Medien melden bereits, daß die Auftraggeber in der Ukraine zu suchen seien. Wenige Stunden später wurden in Nemtzows Wohnung dessen sämtliche Unterlagen und elektronische Geräte beschlagnahmt. Spezialoperation "Nemtzow" erfolgreich abgeschlossen.
Wie viele Gespräche wollen Merkel & Co. noch mit dem Verbrecher Putin führen, Abkommen mit ihm schließen und sich so zum Beihelfer des Massenmords machen?
Bekanntmachung in der staatlichen Russischen Zeitung über den 27. Februar als Feiertag
Nachträge
Putins Propagandisten hatten natürlich, da der Mord vom Kreml geplant und durchgeführt wurde, genügend Zeit, verschiedenste Ablenkungsversionen für die Medien vorzubereiten. Eine der mantraartig wiederholten, vorgeblich rhetorischen Fragen aus dieser Ecke lautet: 'Welchen Vorteil hat denn Putin davon, Nemtzow zu ermorden?!' Sich ergänzende Antworten auf diese Frage gaben Sergej Alexaschenko (Сергей Вл. Алексашенко), 1995-1998 Vizepräsident der russischen Zentralbank, und Alfred Koch (Альфред Р. Кох), 1997 stellvertretender Ministerpräsident Rußlands:
Sergej Alexaschenko, Echo Moskwy, 02.03.2015
Alfred Koch, Facebook, 02.03.2015
Der Ökonom Andrej Illarionow befaßt sich mit der Desinformationsstrategie des Putin-Regimes und mit der Rekonstruktion des Tathergangs, so weit sie bislang möglich ist:
Andrej Illarionow, Lifejournal, 03.03.2014